Welche Leitungstypen sind für die BUS-Leitung geeignet?

Die Kommunikation zwischen dem Konzentrator-Modul und den angeschlossenen Steuermodulen erfolgt über eine RS-485 BUS-Verbindung. Dieses Verfahren hat sich weltweit in der Industrie etabliert, da es eine stabile, störungsresistente und kostengünstige Datenübertragung über große Entfernungen ermöglicht. RS-485 arbeitet mit einem differenziellen Signal, bei dem die Daten über zwei Adern übertragen werden, die gegensätzliche Spannungszustände führen.

Damit diese Kommunikation zuverlässig funktioniert – insbesondere bei längeren Strecken oder EMV-belasteten Umgebungen – ist die Auswahl eines geeigneten Kabeltyps mit passendem Aufbau entscheidend.

Unsere Steuermodule benötigen eine 24 V DC-Stromversorgung. Um auf zusätzliche Netzteile vor Ort zu verzichten, wird die 24 V-Leitung direkt zusammen mit dem BUS geführt. Das spart Material, reduziert Installationsaufwand und ermöglicht die zentrale Spannungsversorgung über das Konzentrator-Modul.

In den empfohlenen Fernmeldekabeln mit zwei Doppeladern wird jeweils ein Adernpaar für D+/D- (Signal) und eines für GND/24 V (Versorgung) genutzt. 


Anforderungen an die Leitung


  • Es werden mindestens zwei verdrillte Adern (Twisted Pair) benötigt:
    – eine für RS-485 A (D+)
    – eine für RS-485 B (D−)
  • Zusätzlich ist eine dritte Ader für GND (Signalmasse / Common) erforderlich.
  • In CampConcept-Systemen wird außerdem eine vierte Ader für die 24 V-Spannungsversorgung mitgeführt.
  • Die Leitung muss geschirmt sein, um Störungen durch elektromagnetische Einflüsse zu vermeiden.
  • Die maximale Leitungslänge beträgt 200 m pro BUS-Strang.
  • Die BUS-Verkabelung muss linear ausgeführt werden – keine Stichleitungen und keine sternförmige Strukturen!

Empfohlene Kabeltypen


Folgende Kabeltypen haben sich in der Praxis bewährt:
  • Fernmeldekabel Y(ST)Y 2x2x0,8 ("KNX-/EIB-Kabel") für die Verlegung in Innenräumen
  • Fernmeldekabel A-2Y(L)2Y 2x2x0,8 für die Verlegung im Erdreich
  • Vergleichbare geschirmte Installationskabel mit mindestens zwei Doppeladern
📘 Hinweis: Für die Verlegung im Außenbereich sind quer- und längswasserdichte Fernmeldekabel zu bevorzugen. Diese sind robuster gegenüber Feuchtigkeit und mechanischer Belastung.

📘 Hinweis: Bei vorhandenen Leerrohren lassen sich geeignete Kabeltypen meist problemlos nachträglich einziehen. Auch alte Telefonkabel können verwendet werden, sofern sie geschirmt und ausreichend dimensioniert sind.

Warum CAT-Kabel nicht empfohlen werden


❗ Achtung! Datenkabel der Kategorie 5/6/7 (z. B. CAT 5e oder CAT 7) sind für die BUS-Verkabelung nicht empfohlen: Zum Anschluss an die einzelnen Module, müssen die Adern abisoliert werden. Bei vielen CAT-Kabeln ist die Aderisolation fest mit dem Leiter verbunden. Beim Abisolieren kann es dadurch leicht zu Kerben im Leiter kommen, insbesondere wegen des geringen Querschnitts der Adern. Diese Kerben führen zu mechanischer Schwächung und langfristig zu Ausfällen.

📘 Hinweis: Wenn ausnahmsweise CAT-Kabel verwendet werden sollen, sollte der Einsatz zuvor mit dem CampConcept-Support abgestimmt und sorgfältig geprüft werden.

Fazit


Für eine stabile BUS-Kommunikation sind geschirmte Kabel mit zwei Doppeladern erforderlich. Bewährte Typen wie Y(ST)Y oder A-2Y(L)2Y bieten zuverlässige Übertragungsqualität auf bis zu 200 m Leitungslänge. Bei Erdverlegung sind quer- und längswasserdichte Fernmeldekabel zu bevorzugen. CAT-Kabel sind aufgrund ihrer empfindlichen Aderstruktur und technischen Auslegung nicht für die BUS-Verkabelung geeignet.


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