Welchen Leitungstyp sollte ich für die Verdrahtung der S0-Schnittstelle verwenden?

Unser Steuermodule sind mit Leiterplattenklemmen ausgestattet, die sich für die folgenden Querschnitt eignen:

• Eindrähtige Leiter: 0,2…1,5 mm²
• Feindrähtige Leiter ohne Aderendhülse: 0,2…1,5 mm²
• Feindrähtige Leiter mit Aderendhülse mit oder ohne Kunststoffkragen: 0,25…1,0 mm² 

Auf diese Klemmen wird der Impulsausgang der einzelnen Zähler verdrahtet. Häufig stellt sich nun die Frage, welcher Kabeltyp an diese Klemmen angeschlossen werden soll. Um das nachzuvollziehen, gehen wir hier zunächst auf die Spezifikationen der S0-Schnittstelle ein. Wen Sie das nicht interessiert, dann finden Sie am Ende des Artikels die Zusammenfassung!

Die S0-Schnittstelle ist ein einfacher Mechanismus, um den Energieverbrauch zu messen. Sie funktioniert, indem Impulse vom Zähler über einen Optokoppler ausgegeben werden. Diese Impulse stehen für bestimmte Verbrauchswerte, wie z.B. 1 Wattstunde (Wh), 1 Liter (l) oder 0,001 Kubikmeter (m³). 

Wie funktioniert die Messung?

Die Steuermodule zählen die Impulse, die vom Zähler gesendet werden. Aus der Anzahl dieser Impulse und deren festgelegten Wert berechnen wir den Verbrauch. 

Verbrauch und Leistung

• Verbrauch – Er wird direkt aus der Anzahl der gezählten Impulse berechnet.
• Leistung – Diese kann ermittelt werden, indem man die Zeit zwischen zwei Impulsen misst. Je kürzer die Zeit, desto höher die Leistung.

Technische Details 

Die S0-Schnittstelle und die Eigenschaften der Impulse sind in der Norm EN 62053-16 festgelegt. Für den normalen Anwender sind folgende Werte wichtig: 

• Signalspannung (Klasse B) – 14 V
• Stromstärke – High-Signal > 10 mA, Low-Signal < 2 mA

Zusammenfassung und Unterschiede zum S₀-Bus

Die S0-Schnitttelle ist eine elektronische Schnittstelle. Wir empfehlen für die Verdrahtung in einem Schaltschrank ungeschirmte Aderleitungen H05V-K (Österreich: Ysf) bzw. H07V-K (Yf) mit einem Querschnitt ≥0,5 mm² mit einer Länge von maximal 2 m zu verwenden.

Die S0-Schnittstelle wird häufig mit dem sogenannten S₀-Bus aus IDSN-Zeiten verwechselt. Daher hören wir häufig, dass die S0-Schnittellste mit geschirmten BUS-Leitungen verdrahtet werden sollte. Korrekt ist, dass für den S₀-Bus in ISDN-Anwendungen hauptsächlich Twisted-Pair-Kabel (insbesondere Cat 3, Cat 5 oder Cat 5e) oder speziell entwickelte ISDN-Installationskabel (wie J-Y(ST)Y oder S/STP) verwendet werden. Diese Kabeltypen bieten die erforderliche Signalqualität und Abschirmung gegen elektromagnetische Störungen, um eine zuverlässige Datenübertragung zu gewährleisten. Die S0-Schnittstelle und der  S₀-Bus dienen unterschiedlichen Zwecken und arbeiten mit verschiedenen technischen Spezifikationen. Während die S0-Schnittstelle für die Energie- und Verbrauchsmessung genutzt wird, ist der  S₀-Bus ein Standard in der ISDN-Telekommunikation. Für die Verdrahtung der S0-Schnittstelle sind daher Twisted-Pair-Kabel oder ISDN-Installationskabel nicht notwendig!